Loslassen und Vertrauen – ein untrennbares Duo
Heute musste ich wirklich schmunzeln – über mich!
Ich wußte – heute „muss“ ich den dritten Blogartikel dieser Reihe schreiben, aber mir wollte und wollte vormittags nichts einfallen. Einzig, dass ich gerne das Thema Vertrauen ins Spiel bringen wollte, wußte ich.
Mittags wurde ich dann langsam unrund, denn der Artikel soll doch heute „on air“ gehen und immer noch keine wirkliche Idee.
Nun gut – erstmal Kaffee trinken mit Schatz und über das Wörtchen „muss“ nachdenken.
Warum muss ich den Artikel heute schreiben?
- erstens, meine Leserinnen warten darauf (Schuldgefühle)
- zweitens, ich habe die nächsten vier Tage von morgens 8.00 bis abends 21.00 Arbeit (Zeitmangel)
- drittens, ich bin gewohnt meine Arbeit so perfekt wie möglich zu machen (Leistungsdruck)
Hm.. na ob das die idealen Vorraussetzungen fürs bloggen sind? Normalerweise macht es mir großen Spaß. Was war nur los? Was tun?
Lösung
Ich überlegte, was ich jetzt meinen Klienten beim Coaching raten würde und plötzlich war alles ganz einfach.
„Lass los und vertraue, dass sich alles zur rechten Zeit fügt.“, würden sie von mir hören, denn das ist meine tiefste Überzeugung.
Warum dies also nicht genau jetzt für mich in Anspruch nehmen?
Ich würde meine Klienten fragen ob sie dies (bloggen) nun wirklich tun müssen und warum?
Was würde geschehen, wenn sie es NICHT tun würden?
Und siehe da: Nichts würde geschehen!
- Die wirklich treuen Leser wären auch am Freitag noch mit dem Blog glücklich und Vorfreude ist doch die schönste Freude, nicht wahr?
- Am Freitag bei mehr Zeit wird es auch sicherlich wieder Spaß machen und die Gedanken fliessen.
- Ich hatte nie gesagt, dass die Serie wöchentlich erscheinen würde.
Und plötzlich war ich von allem Druck befreit und mir viel ein Gespräch ein, dass ich gestern mit zwei Kolleginnen führte.
Es ging um „loslassen und vertrauen“ – what else.
Ein breites Grinsen überzieht mein Gesicht und die Finger fliegen nur so über die Tasten.
Vertrauen ist einfach ein tiefes, inneres Wissen, dass alles gut ist und sich zur rechten Zeit fügt.
Es ist auch die absolute Verbundenheit mit der eigenen Seele, mit dem göttlichen Plan.
Ganz tief in unserem Herzen, in unserer Seele wohnt alle Weisheit.
Und in diesem tiefen Vertrauen ist loslassen ein Kinderspiel.
Heute ist mir danach, die eine Geschichte zu schenken.
Eine Geschichte über die Angst vor dem Loslassen
von Osho, Zitat – Auszug aus Turning In #3
Es war einmal ein Mann, der sich in den Bergen verirrte und nicht mehr den Weg nach Hause fand. Die Sonne ging schon unter und er fürchtete sich mehr und mehr. Er wurde unruhig und ängstlich. Die Nacht kam und alles wurde still und dunkel.
Er begann also sehr langsam zu gehen, weil er nicht wusste, wohin er eigentlich trat. Tatsächlich gelangte er an einen Abgrund und stürzte hinein. Noch im Fallen konnte er sich an ein paar Wurzeln festhalten.
Die Nacht war sehr kalt und seine Hände wurden steif vor Kälte. Es war immer schwieriger, sich an den Wurzeln festzuhalten. Er erinnerte sich an seinen Gott und sogar an die Götter anderer Leute. Irgendjemand musste ihm helfen!
Er betete alle heiligen Worte, die ihm einfielen, doch nichts passierte. Seine Hände wurden immer kälter und die Wurzeln rutschten durch die Hände.
Er verabschiedete sich von der Welt. „Es geht mit mir zu Ende. Ich weiß nicht, wie tief das Tal ist, in das ich fallen werde und wie viele Knochenbrüche ich erleiden werde.“ Er weinte so viele Tränen! Er weinte und dabei wollte er früher immer die Welt verlassen, weil sie ihm so viele Probleme verursachte. Jetzt war die Gelegenheit dazu, doch jetzt wollte er leben.
Die Kälte wurde stärker und stärker und schließlich musste er die Wurzeln loslassen.
Zu seiner Überraschung stand er auf dem Boden! Die ganze Nacht lang hatte er gekämpft und war nur 20 Zentimeter vom Boden entfernt! Er hatte wie in der Hölle gelitten. Die ganze Nacht, die Kälte, die ständige Angst, dass er irgendwann loslassen müsse. Er hatte nicht geglaubt, dass er noch jemals einen anderen Tag sehen würde.
Aber als er fiel – nur 20 Zentimeter – konnte er es kaum glauben. Er schaute sich um. Ganz in seiner Nähe stand sein Haus. Er sagte: „Du lieber Gott! Ich habe völlig unnötig alle Götter angefleht, die ganzen Gebete zitiert und das alles, ohne wirklich in Gefahr zu sein!“
Nun – nimm dir ein paar Minuten Zeit für dich, komme ganz tief in deinem Herzen an und lausche der Stimme deiner Seele. Dort findest du alle Weisheit und Antwort, die du auf deine Fragen suchst.
Lass los, und vertraue!